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1. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 139

1873 - Oldenburg : Stalling
139 aber ließ die Söhne des Oeobazos todten, und ihre Leichname blieben zurück. Dareios ging nun mit seinem Heere, das 700,000 Mann stark war, über den Bosporus nach Europa und befahl den Jonern, welche die Flotte von 600 Schiffen führten, bis an den Jster zu fahren, eine Brücke darüber zu schlagen und ihn dort zu erwarten. Das Schiffsheer segelte nach dem Jster und schlug zwei Tagereisen von dem Ausflusse desselben eine Brücke. Als Dareios mit dem Landheer übergesetzt war befahl er den Jonern, die Brücke abzubrechen; aber auf den Rath des Mitplenäers Koös nahm er den Befehl zurück und ließ die Brücke stehen. Da band er sechszig Knoten in einen Riemen und sprach zu den Jonern, die er als Wächter der Brücke zurückließ: ,,Sobald ihr mich gegen die Scythen abziehen sehet, löset jeden Tag einen Knoten. Und wenn ich in der Zeit nicht wieder da bin, sondern euch die Tage der Knoten vergangen sind, so fahret heim in euer Vaterland; bis dahin aber bewachet die Schiffbrücke und wendet zu ihrer Vertheidigung und Bewachung allen Eifer an. Wenn ihr das thut, werde ich es euch großen Dank wissen. Inzwischen hatten die Scythen die benachbarten Völker um Hülfe gebeten, die ihnen aber nur von drei Völkerschaften zu Theil geworden war. Sie vermieden jedes Treffen gegen die Perser und zogen, alles Land vor den heranrückenden Feinden verheerend, bis über die Grenze, ihres Landes und lockten die Feinde, die mit beständiger Noth kämpfend ihnen folgten, in eine Wüste, von wo sie sich plötzlich nach Westen wandten. Dareios schickte zu einem ihrer Könige, Jdanthyrsos, Boten und ließ ihn auffordern, sich entweder zum offenen Kampfe zu stellen, oder Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung zu geben. Der Scythe that keins von beiden und schickte einen Vogel, einen Frosch, eine Maus und fünf Pfeile, ohne weitere Antwort. Dareios deutete diese Zeichen auf Unterwerfung, der Perser Gobryas aber erklärte sie so: „Wenn ihr nicht Vögel werdet und in die Luft flieget, ihr Perser, oder Bläuse und in die Erde euch verkriechet, oder Frösche und in die Sümpfe springet, so werdet ihr durch diese Geschosse erlegt werden." Als bald darauf das ganze Scythenhcer zum Vorschein

2. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 7

1873 - Oldenburg : Stalling
7 Eurystheus trug nun dem Helden aus, die der Artemis (Diana) geweihte Hindin lebendig zu fangen. Sie hatte eherne Füße und goldene Hörner und lief so schnell, daß kaum ein Pfeil sie einholte. Ein ganzes Jahr verfolgte sie der Göttersohn, bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig auf der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Au- gias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr Zu gebrauchen, weil der Dünger die Thüren ver- sperrte. Diese Aufgabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sie in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Nun gab ihm Eurystheus auf, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenweise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel be- herrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eury- stheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte cs nach Mycenä: aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden. In Thracien regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschenfleisch gefüttert

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 81

1873 - Oldenburg : Stalling
81 legte sich am dritten Tage der Orkan, und Odysseus, von den Wellen getragen, trieb ruhig dem Gestade von Scheria zu. Doch hier erwarteten ihn neue Gefahren: das Gestade war voll Klippen und Felsenhöhen, und die Landung hier unmöglich. Die Fluth trieb ihn wider die Klippen, und seine Gebeine wären zerschellt worden, wenn nicht Odysseus schnell die Klippe umfaßt hätte, bis die Woge vorbei war, dann aber schleuderte ihn die vom Ufer zurückprallende Woge in das Meer zurück. Seine Hände waren geschunden, sein Körper hing voll von Kieselgestein, und noch jetzt wäre er verloren gewesen, hätte er nicht, mühsam um die Insel schwimmend, die Mündung eines Stromes entdeckt, wo ihm endlich die Landung gelang. Nun warf er den Schleier der Göttin ins Meer zurück, und häufte mit den Händen in einem dichten Gebüsch ein Lager von Blättern auf, auf dem er kraftlos und ohnmächtig von den Gefahren und Anstrengungen in tiefen Schlaf sank. Auf der Insel Scheria, wo Odysseus gelandet war, herrschten zwölf Könige, über ihnen aber waltete als Ober- könig der Held A l k i n o o s. Am Morgen nach Odysseus Ankunft fuhr des Königs Tochter Nausikaa auf einem mit Maulthieren bespannten Wagen, begleitet von ihren Gespielinnen, nach dem Ufer des Meeres, um die schmutzig gewordenen Ge- wänder und Leibröcke ihrer Brüder und ihre eigenen zu waschen. Als die Mädchen die Wäsche in Gruben mit den Füßen gestampft und zum Trocknen auf den Sand am Ufer ausgebreitet hatten, erfrischten sie sich durch ein Bad und salbten sich mit glänzendem Oel. Nun verzehrten sie die mit- genommene Kost und begannen Ball zu spielen, und die muntere Nausikaa warf, als die Mädchen schon im Begriff waren, nach Hause zu gehen, auf Athene's Antrieb, den Ball nach einer der Gespielinnen. Sie verfehlte jedoch das Mädchen, der Ball fiel plätschernd in das Wasser, und von dem Ge- räusch und dem Geschrei der Mädchen erwachte der im Gebüsche schlummernde Odysseus. Jetzt trat er nackt, von Schlamm, Meergras und Blättern verunstaltet, hervor. Die Mädchen flohen bei dem Anblick der fremden Gestalt entsetzt von Stacke, Griech. Geschichte. 18. Ausl. 6

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 102

1873 - Oldenburg : Stalling
102 brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfange der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Lacedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Tressen sammelte Aristomenes die Reste der tnrf Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfestung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hieraus unternahin Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: aus einem solchem Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Lacedä- monier. Er vertheidigte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er fiel; haufenweise liefen die Lacedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefangen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen genommen; diese alle beschlossenste imjm die sogenannten Käaden, eine Grube, worein man Misse- thäter warf, zu stürzen. Die übrigen Messenier nun, die hineinfielen, kamen sogleich um, den Aristomenes aber soll ein Adler, der unter ihm geflogen, aus seinen Flügeln gehalten und unverletzt und ohne irgend eine Wunde aus den Boden hinab- gebracht haben. Als er auf den Grund des Schlundes ge- kommen war, legte er sich nieder, zog das Gewand über das Ge- sicht, und erwartete den Tod, den er für unvermeidlich hielt. Am dritten Tage darauf hörte er ein Geräusch, er enthüllte sein Ge- sicht und erblickte einen Fuchs, der an den Leichnamen fraß. In der Voraussetzung, daß das Thier irgend woher einen Eingang habe, wartete er es ab, bis der Fuchs sich ihm näherte. Als er ihm nahe gekommen war, ergriff er ihn, mit der andern Hand aber hielt er ihm, so oft er sich gegen ihn wendete, das Gewand vor und ließ ihn hineinbeißen. Den größten Theil lief er mit dem laufenden Fuchse; an Stellen, wo schwer

5. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 137

1861 - Oldenburg : Stalling
137 lich überfallen, daß sie die Flucht ergriffen und das Lager Preisgaben. Dieser Sieg verschaffte dem Spartacus bedeuten- den Zuwachs. Ein andermal hatte ihn der römische Prätvr schon ein- geschlossen, so daß er entweder sich ergeben oder vor Hunger umkommen mußte. Da ließ er Nachts vor dem Lager Leich- name, die an Pfähle gebunden waren und Waffen in den Händen hielten, in gehörigen Zwischenräumen aufstellcn; alle Wachtfeuer brannten; ein Trompeter blies dann und wann; dies Alles, damit die Römer das Lager fortwährend besetzt halten sollten. Inzwischen entwischte Spartacus mit seinem ganzen Heer an einer, wenig bewachten Stelle. So schlug er drei Prätoren und zwei Consuln. Da er jedoch fühlte, daß er seine auf 70,000 Mann angeschwollene Masse wilder Gallier, Thracier und Germanen nicht lange fyrjtf1 werde Zusammenhalten können, so suchte er nach Oberitalien zu dringen, um sie von da über die Alpen in ihre Heimath zu entlassen. Allein das Raubleben in Italien gefiel den Mei- sten, und ein Unterbefehlshaber des Spartacus, Namens Cri- xus, trennte sich mit 30,000 Galliern von ihm, erlitt aber bald eine völlige Niederlage. Spartacus selbst, dessen Heer zu 120,000 Mann angewachsen war, wollte aus Italien ab- ziehen, allein seine Leute verlangten gegen Rom geführt zu werden. Hier wurde der durch seinen Rcichthum bekannte Licinius Crassus zum Feldherrn gegen Spartacus ernannt. Er stellte zuerst die verfallene Kriegszucht wieder her, ließ in zwei Legio- nen seines Unterfeldherrn den zehnten Mann zur Strafe für ihre schimpfliche Flucht hinrichten, und schloß dann den Feind durch einen 6—8 Meilen langen Wall-Graben ein. Sparta- cus durchbrach den Wall und ward dann von Crassus zur Schlacht am Silarus in Lucanien (71 v. Ehr.) genöthigt. Er kämpfte wie ein Lowe: er hatte sein Pferd selbst erstochen, um ohne Hoffnung auf Entrinnen das Aeußerste wagen zu können. Er stürzte sich in den Feind und suchte den Crassus auf, jedoch vergebens; dagegen sanken viele Andere unter sei-

6. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 168

1861 - Oldenburg : Stalling
h -o n '¡¿y. ■«¿V'v'vv *tm — 168 — J<U unerwartet unter sie und fragte sie mit fester Stimme, was sie wollten. Außer Fassung gebracht, verlangten sie ihre Ent- lassung. „Ihr sollt sie haben," antwortete er, „und auch die Belohnungen werde ich euch geben, wenn ich an der Spitze anderer Legionen gesiegt haben werde." Hiermit überließ er die Bestürzten dem quälenden Gedanken, den Ruhm neuer Siege Anderen einräumen zu müssen, und ging von ihnen. Doch noch einmal wandte er sich an sie mit der Anrede: „Bürger!" Da riefen Alle, sie seien keine Bürger, sondern Soldaten, und baten ihn, sie nach Africa zu führen. ....ju In Africa bestand die Macht der Pompejancr aus 10 Legionen und 20,000 Africanischcn Reitern, und 120 Elephan- ten; dazu kamen noch die Hülfstruppen des mit ihnen ver- bundenen Königs Iuba von Numidien. Dieser furchtbaren Macht konnte Cäsar nur 6 Legionen und 2000 Reiter gegen- über stellen, mit denen er noch im Jahre 47 v. Ehr. von Sicilien aus unter Segel ging, um seine Feinde, die ihn in der ungünstigen Jahreszeit nicht erwarteten, zu überraschen. Die Herbststürme jedoch zerstreuten seine Flotte, und er erreichte nur niit 3000 Mann zu Fuß und 150 Reitern die Africani- sche Küste. Als er in der Nähe von Adrumctum landete, siel er dabei zur Erde, aber mit gewohnter Geistesgegenwart rief er aus: „Ich halte dich, Africa!" und verwandelte dadurch die schlimme Vorbedeutung, die seine Soldaten leicht in diesem Zufall hätten sehen können, in eine gute. Bald auch fand sich die ganze Flotte wieder bei ihm ein, so daß er im An- fang des Jahres 46 v. Ehr. mit 16,000 Mann einen Streif- zug in's Innere vornehmen konnte. Plötzlich aber wurde er von Labienus und Petrejus mit einer solchen Uebermacht an- gegriffen, daß er nur durch einen kunstvollen Rückzug einer völligen Niederlage entging. Nicht lange darauf aber brachte es Cäsar durch geschickte Bewegungen zu der entscheidenden Schlacht bei Phapsus (46 v. Ehr.), welche mit der gänzlichen Vernichtung des Pompejanischen Heeres endigte. Unter den Häuptern der Pompejanischen Partei nahm der edle Cato, ein Urenkel jenes Cato, der für die Zerstörung

7. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 210

1861 - Oldenburg : Stalling
210 Gott gedroht war: ..Werdet ihr mir aber nicht gehorchen und mir entgegen wandeln, so will ich auch euch im Grimm ent- gegen wandeln, und will euch strafen um eure Sünde, daß ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch fressen." Mit dem Hunger wütheten Seuchen um die Wette; die Leichen wurden zu Hunderttausenden über die Mauern gewor- fen. Nachdem die Römer die äußeren Mauern erstürmt hatten, richtete sich ihre ganze Macht gegen den Tempel, dennoch wollte der Hanfe, der sich dort verschanzt hatte, sich noch immer nicht ergeben. Titus wünschte sehnlichst, dies Prachtgebäude zu er- halten, aber umsonst. Die Juden glaubten, ihr Tempel könne gar nicht erobert werden, Gott selber müsse ihn beschützen; da warfen endlich die römischen Soldaten Feuer hinein, und so ward der Tempel zum Aschenhaufen. Es folgte ein allge- meines Blutbad, wobei weder Alter, noch Geschlecht, noch Stand verschont ward. Tausende fanden ihren Tod in den Flammen, oder durch Herabstürzung von den Mauern. Die obere Stadt ward erst mehrere Wochen nachher eingenommen, worauf Titus Alles, was von Gebäuden noch stand, vollends der Erde gleich machen ließ. Mehr als eine Million Juden sollen in diesem Vernichtungskriege ums Leben gekommen sein. Als Titus seinen Einzug in die in rauchenden Trümmern da- liegende Stadt hielt, brach er in die Worte aus: „Wahrhaftig, mit Gott haben wir gesiegt! Gott hat die Juden aus diesen Bollwerken vertrieben: Denn was vermöchten Menschenhände und Brechwerkzcuge gegen solche Steinmassen?" Also ward das Wort Christi über Jerusalem erfüllt <Luc. 19, 44): „Sie werden dich schleifen und keinen Stein auf dem andern lassen." Noch zwei Jahre währten die Todeszuckungen des zertre- tenen Volkes, und erst im Jahre 72 n. Ehr. war die Erobe- nmg Judäa's vollendet. Von nun an hörte die Selbstständig- keit des jüdischen Volkes auf, und cs begann seine Zerstreuung in alle Welt und unter alle Völker.

8. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 129

1868 - Oldenburg : Stalling
129 verheerend, bis über die Grenze ihres Landes und lockten die Feinde, die mit beständiger Noth kämpfend ihnen folgten, in eine Wüste, von wo sie sich plötzlich nach Westen wandten. Dareios schickte zu einem ihrer Könige, Jdanthyrsos, Boten und ließ ihn auffordern, sich entweder zum offenen Kampfe zu stellen, oder Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung zu geben. Der Scythe that kcins von beiden und schickte einen Vogel, einen Frosch, eine Maus und fünf Pfeile, ohne weitere Antwort. Dareios deutete diese Zeichen auf Unterwerfung, der Perser Go- bryas aber erklärte sie so: „Wenn ihr nicht Vögel werdet und in die Luft flieget, ihr Perser, oder Mäuse und in die Erde euch verkriechet, oder Frösche und in die Sümpfe springet, so werdet ihr durch diese Geschosse erlegt werden." Als bald darauf das ganze Scythenheer zum Vorschein kam und sich in Schlachtordnung stellte, trat Dareios mit An- bruch der Nacht den Rückzug an und ließ die Kranken und Schwachen im Lager zurück. Vor seiner Ankunft am Jster er- schienen aber die Scythischen Reiter an der Brücke und forderten die Wächter auf, die Brücke abzubrechen, da ja die sechzig Tage verflossen wären. Der Athener Miltiades, einer von den Wächtern der Brücke, ricth, den Scythen zu folgen, damit durch den Untergang des Reichs die Ioner befreit würden; aber Hi- stiäos von Milet widersprach und bewies den übrigen, daß ihre Herrschaft sich auf die des Dareios stütze, und diese also erhalten werden müsse. So blieb die Brücke stehen, und der König, ohne auf seinem Rückzug von den Skythen gestört zu werden, gelangte glücklich mit seinem Heere über den Jster. Von Thrakien aus reiste er nach Sardes, doch ließ er einen Feld- herrn zurück, der ihm Thrakien eroberte und den Makedonischen König zur Unterwerfung zwang. Dareios belohnte die Treue des Histiäos dadurch, daß er ihm die Herrschaft Myrkinos am Strymon schenkte, wo jener sich eine Stadt baute. Bald aber wurde der König aufmerksam gemacht, daß die neue Gründung des Histiäos seiner eigenen Herrschaft gefährlich werden könnte, und er berief ihn nach Susa, wo er ihn unter dem Namen eines Freundes und Rathgebers bei sich behielt. Stacke, Griech. Geschichte. 1, A»fl. 9

9. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 3

1868 - Oldenburg : Stalling
3 bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm und kehrte heim. Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber, der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den erschrockenen König nieder. Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf- gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem Tage weg. Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym- phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen. Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden Attika's. In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren. Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer 1»

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 93

1868 - Oldenburg : Stalling
93 zurückkehrtc, die Weiber Bänder und Blumen der Jahreszeit zu und sangen dazu die Versen „Sparta's Schaaren verfolgt' Aristomenes bis in die Mitte Von Stenykleros'*) Gefild und bis zum hohen Gebirg." Seinen Schild fand Aristomenes bald darauf wieder und überfiel sogleich mit einer auserlesenen Schaar zwei Spartanische Städte, wobei er beträchtliche Beute wegführte. Einst erfuhr er, daß zu Aegila, einem Orte in Lakonicn, wo der Demeter (Ceres) ein Heiligthum gestiftet war, die Frauen ein Fest feierten. Aristomenes brach mit seinen Gefährten aus und suchte sic zu rauben. Allein die Weiber setzten sich zur Wehr: die meisten Messenier wurden mit den Messern, womit die Frauen die Opferthiere schlachteten, und mit den Spießen, woran sie das Fleisch steckten, um es zu braten, verwundet: auf Aristomenes aber schlugen sie mit brennenden Fackeln und nahmen ihn lebendig gefangen. Doch Archidamia, die Priesterin, ließ ihn frei und gab vor, er habe die Stricke durchbrannt und sei entronnen. Aristomenes aber rettete sich noch in derselben Nacht nach Messenien. Doch im dritten Jahre des Krieges erlitten die Messenier bei Megaletaphros, d. h. beim großen Graben, eine schwere Niederlage. Aristokrates, König der mit ihnen verbündeten Arkadier, war von den Lacedämoniern bestochen worden, und zog sich gleich im Anfänge der Schlacht mit den Seinen zurück, wodurch die Messenier so in Verwirrung geriethen, daß die Laeedämonier ohne Mühe einen leichten Sieg davontrugen und eine große Menge der Messenier erschlugen. Nach diesem Treffen sammelte Aristomenes die Reste der Messenier und zog sich mit ihnen nach der Bergfcstung Eira, die nun von den Lacedämoniern elf Jahre lang belagert wurde. Von hier aus unternahm Aristomenes Streifzüge bis in das Innere des Lakonischen Landes: auf einem solchen Zuge stieß er einst auf eine starke Abtheilung der Laeedämonier. Er vcrthei- digte sich, erhielt mehrere Wunden, ein Stein traf ihn an den Kopf, es verdunkelten sich ihm die Augen, er siel; haufenweise liefen die Laeedämonier hinzu und nahmen ihn lebendig gefan- gen. Es wurden aber auch fünfzig seiner Gefährten gefangen *) Stenykleros hieß der Ort, wo sich das Denknral des Ebers befand.
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